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Kirschen-Genussquelle Strohmayer

Andrea und Rosi Strohmayer
„Wir geben den alten Kirschsorten wieder eine Bühne!”
Andrea Strohmayer
Kirschbäuerin
„Wir geben den alten Kirschsorten wieder eine Bühne!”
Andrea Strohmayer
Kirschbäuerin

Wer seid ihr?
Mein Name ist Andrea Strohmayer und mein Unternehmen heißt Kirschen-Genussquelle. Wir verarbeiten die Leithaberger Edelkirschen, das sind alte Kirschsorten, die entlang des Leithagebirges zwischen Jois und Donnerskirchen wachsen. Wir schauen, dass wir diese alten Sorten bewahren und wieder pflanzen. Meine Ernte kommt von den unbenutzten Bäumen der Region. Hier gibt es sehr viele Leute, die Kirschbäume auf einem Acker, in Weingärten oder in Hausgärten besitzen und keine Zeit oder nicht genügend Ressourcen haben, um alle Kirschen zu pflücken. Ich hole mir den Rest oder ernte die Kirschen des ganzen Baumes. Ich bin quasi ein grundloser Bauer und rette das Obst, welches nicht verwertet wird. Eigene Bäume besitze ich nicht, ich pachte die Bäume. Beim Spazierengehen sehe ich immer wieder neue Bäume, daraufhin mache ich die Besitzerin oder den Besitzer ausfindig und frage, ob ich die Kirschen ernten darf. Die Besitzer:innen bekommen entweder Geld oder Kirschen als Bezahlung. Wir pflegen auch den Grund um den Baum, damit wir einen besseren Zugang zu den Bäumen haben. Im Durchschnitt ernten wir von 50 Bäumen. Ich bin Vollzeit angestellt und meine Mama, welche in Pension ist, hilft mir dann, wenn sie möchte.

Was macht ihr?
Wir machen reinsortige Fruchtaufstriche und versuchen die unterschiedlichen Kirschsorten wieder bekannt zu machen. Zum Beispiel die Joiser Schwarze Einsiedekirsche ist eine alte Kirschsorte und sehr typisch für die Region. Jede Sorte schmeckt unterschiedlich, die Rezeptur bleibt jedoch immer dieselbe: Mit 80 % Fruchtanteil und sehr wenig Zucker werden die Fruchtaufstriche hergestellt. Kirsch-Chutney, Kirschsaft, Kirschnudeln und noch viele weitere Produkte stellen wir aus unseren verschiedenen Kirschsorten zusätzlich her. Wir bleiben stets kreativ und deshalb variieren unsere Produkte regelmäßig.

Was ist dir besonders wichtig?
Mir ist besonders wichtig, dass die Bäume, von denen ich die Kirschen ernte, bewahrt, gepflegt und geerntet werden. Auch wenn ich ein kleiner Betrieb bin, trage ich einen wichtigen Teil zur Erhaltung der urtypischen Kirschsorten und der Kulturlandschaft bei. Wir ernten unsere Kirschen händisch. Im Schnitt helfen mir dabei 12 Mitarbeiter:innen, das sind meist, Student:innen oder Schüler:innen. Deshalb ist der Preis von unseren Produkten eher teurer, denn um 100 kg Kirschen zu erhalten benötigen wir drei Bäume, meist an drei unterschiedlichen Standorten.

Was macht euch aus?
Wir geben den alten Kirschsorten wieder eine Bühne, denn den meisten ist die Kirsche nur als eine Frucht bekannt. Viele wissen gar nicht mehr, dass es so viele verschiedene Sorten des kleinen Obstes gibt. Zudem hat die Kirsche im Burgenland eine lange Tradition, denn seit dem 18. Jahrhundert wird neben dem Weinbau auch die Kirsche gepflanzt. Früher war die rote Frucht eine wichtige Einnahmequelle. Insbesondere von Mai bis Juni, denn zu dieser Zeit war der Wein meisten schon ausverkauft. Weiters ist spannend, dass die Kirschernte immer schon eine Frauenarbeit war.

Was magst du besonders gern an deiner Arbeit?
Das Einkochen, Kreieren und Ausprobieren von verschiedenen Produktvariationen. Sowie das Verkaufen meiner Produkte auf diversen Märkten.

Wie bist du zu dem gekommen, was du heute machst?
Bei uns in der Region ist die Kirsche sehr präsent und natürlich mache ich, was ich mache, durch mein großes Interesse an der Kirsche. Die Kirschbäume sind immer seltener geworden. Meine Mutter ist Mitglied bei dem Verein „Genuss Region Leithaberger Edelkirsche“, die für den Erhalt der alten Kirschsorten sorgen. Durch die maschinelle Bearbeitung der Weingärten werden die Kirschbäume immer weniger. Früher waren es 50.0000 Bäume, davon sind 5.000 übergeblieben. Früher war Jois ein richtiger Kirschwald. Mir ist es wichtig, die wenigen, die noch vorhanden sind, zu bewahren.

Was war für dich ein erfolgreicher Tag?
Ein erfolgreicher Tag war für mich, wenn am Tag der Ernte alle Kirschen entkernt und tiefgekühlt sind. Sprich alles verarbeitet und keine Arbeit für den nächsten Tag liegen geblieben ist. Außerhalb von der Erntezeit ist für mich ein erfolgreicher Tag, wenn ich wieder jemanden überzeugen konnte, meine Leithaberger Edelkirschprodukte ins Sortiment oder auf die Speisekarte aufzunehmen.

Was sind deine Lieblingssorten/-produkte?
Meine Lieblingsorten sind die Breitenbrunner Bolaga und die Joiser Schwarze Einsiedelkirsche. Mein Lieblingsgetränk ist der Kirschsirup.

Was gefällt dir am KastlGreissler?
Mir gefällt das Konzept an sich: Ein Nahversorger, der für alle erreichbar ist. Zusätzlich ist die Selbstbedienung sehr praktisch.

Erntezeit der Kirsche

Mai-Juni.
Rezept

Kirschen-Hugo

Zutaten:
Kirschsirup von Kirschen-Genussquelle Strohmayer, Soda, Sekt, Limette, Minze und Eis.

So geht’s:
1.) Kirschsirup mit Sekt und Soda aufspritzen

2.) Limette hinzugeben

3.) Minzblatt hinzugeben

4.) Eiswürfel hinzugeben

5.) kurz umrühren

6.) genießen

Wissenswertes
Früher war die Kirsche eine wichtige Einnahmequelle. Insbesondere von Mai bis Juni, denn zu dieser Zeit war der Wein meisten schon ausverkauft.


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